Von Karsten Packeiser, Moskau. 299 Euro sollte sie kosten: Eine Busreise durch Deutschland „auf den Spuren der deutschen Märchen“ für russische Touristen. Auf einer Werbetour sollte die neue Route russischen Reiseunternehmen schmackhaft gemacht werden, doch das deutsche Konsulat in Moskau verweigerte 19 der 40 Teilnehmer ohne Angabe von Gründen das Visum. Der russische Tourismusverband RATA spricht von einem „beispiellosen Vorfall“.

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Moskau. Das Immobilieneigentum der Kaliningrader Gebietsverwaltung in der litauischen Hauptstadt Vilnius bleibt weiter beschlagnahmt. Darüber entschied das litauische Berufungsgericht und wies mit diesem Urteil eine Klage aus Kaliningrad ab. Die Immobilien waren im vergangenen Jahr konfisziert worden, nachdem sich die Gebietsverwaltung geweigert hatte, einen Kredit der Dresdner Bank AG zurückzuzahlen.

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Fünf Mitglieder der Nationalbolschewistischen Partei von Eduard Limonow bleiben noch bis zum 14. April in Untersuchungshaft, die am Sturm auf die Präsidentenadministration im vergangenen Jahr teilgenommen haben, meldete Gazeta.ru. Den Aktivisten, die gegen die umstrittene Sozialreform protestieren wollten, wird „versuchte Machtergreifung“ vorgeworfen. Ihnen drohen langjährige Haftstrafen (kp)

Die Einkommen in Russland sind nach Angaben des Statistik-Komitees vom Dienstag im vergangenen Jahr um 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Insgesamt verdilag das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen bei 6295 Rubel im Monat (170 Euro). Unter Berücksichtigung der Inflation stiegen die realen Einkommen aber nur um 7,8 Prozent. (kp)

Moskau. Der Wirtschaftsberater von Präsident Wladimir Putin, Andrej Illarionow, hat nach gut vier Wochen erstmals seinen Rücktritt als russischer G8-Unterhändler kommentiert. Er sei nicht abgesetzt worden, sondern habe seinen Abgang von sich aus angeboten, sagte er in einem „Iswestija“-Interview. Der Grund sei seine Ablehnung des Kyoto-Protokolls.

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Die russische Atombehörde Rosatom hat am Dienstag Berichte zurückgewiesen, die tschetschenischen Kampfgruppen könnten im Besitz atomarer Waffen sein. Selbst, wenn es einer Terrorganisation gelingen würde, eine genügende Menge Nuklearmaterial anzusammeln, wäre der Bau eines atomaren Sprengsatzes dennoch ein zu komplizierter Vorgang, um ohne Infrastruktur durchzuführen, sagte ein Sprecher nach Angaben von Ria Nowosti. Der russische Exil-Milliardär Boris Beresowski hatte zuvor in einem Zeitungsinterview behauptet, die tschetschenischen Rebellen würden über einen atomaren Sprengsatz verfügen. (kp)

Die Russische Orthodoxe Kirche will einen landesweiten Fernsehsender gründen. Dort solle es außer für Predigten auch Platz für Filme, Kindersendungen, Talk-Shows und sogar für TV-Serien geben, sagte der stellvertretende Leiter des kirchlichen Außenamtes Wsewolod Tschaplin der Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Seit einiger Zeit ist in dem Uralgebiet Swerdlowsk bereits der erste orthodoxe Regionalsender zu empfangen. (kp)

Der russische Innenminister Raschid Nurgalijew hat den Behörden in der Teilrepublik Baschkirien vorgeworfen, die massenhaften Übergriffe während einer Großrazzia in der Stadt Blagoweschtschensk nicht angemessen aufzuklären. Alle Schuldigen für die Übergriffe müssten bestraft werden, forderte der Minister. In Blagoweschtschensk waren im Dezember nach Angaben von Bürgerrechtlern mehrere hundert Menschen willkürlich verhaftet und mishandelt worden. (kp)

Der neue ukrainische Präsident Viktor Juschtschenko kündigte an, in Kürze das Außen- und das Verteidigungsministerium mit dem Abzug des ukrainischen Truppenkontingents aus dem Irak zu beauftragen. Dies sagte er bei der Vorstellung des neuen Außenministers Boris Tarasjuk. (ld)

St. Petersburg. Das Rubens-Gemälde “Tarquinius und Lukretia”, dessen Rückgabe Deutschland bislang vergeblich fordert, ist nun in der Eremitage zu sehen. Das Bild wurde von einem Sowjet-Offizier Anfang der 50er Jahre nach Moskau mitgenommen, wo es nach Jahrzehnten für 800 Dollar den Besitzer wechselte. Inzwischen gehört das heute auf 80 bis 100 Mio. Dollar taxierte Gemälde einem russischen Geschäftsmann, der deshalb in üblen Verdacht geriet.

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Moskau. Die Helmholtz-Gemeinschaft hat in Moskau ein Auslandsbüro eröffnet. Aufgabe der Repräsentanz ist es, die bilaterale Zusammenarbeit in der Forschung zu stärken oder, wie es die Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn am Montag in ihrer Festrede ausdrückte, „Spielräume für die Zusammenarbeit von Wissenschaftlern unterschiedlicher Disziplinen und Nationalitäten zu schaffen“.

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Russland ist zwar die größte Volkswirtschaft im GUS-Raum, hat von allen Staaten aber das niedrigste Wirtschaftswachstum. Zu diesem Ergebnis kommt die Jahresbilanz des GUS-Statistikkomitees. Obwohl Russland - gegenüber den eigenen Daten von 6,4 bis 6,8 Prozent für 2004 - ein Wirtschaftswachstum von 7,1 Prozent zugesprochen wird, reicht es nur für einen letzten Platz zusammen mit Kirgisien, berichtet die „Iswestija“. Angeführt wird die Wachstums-Hitparade von der Ukraine mit 12 Prozent vonr Weißrussland mit 11 Prozent. Turkmenistan und Usbekistan fehlen in der Rangliste, weil sie der GUS keine Daten zur Verfügung gestellt hatten. (ld)

Moskau. Zwischen den Moskauer Flughäfen Scheremetjewo (1 und 2) und Domodedowo verkehrt seit Kurzem ein Express-Bus. Alle anderthalb Stunden können Transitreisende so rund um die Uhr zu ihren Anschlussflügen gelangen. Der Bus ist Flughafen-Angaben zufolge je Richtung zwischen anderthalb und zwei Stunden unterwegs, eine Fahrkarte kostet 200 Rubel (5,50 ˆ).

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Im südrussischen Nowotscherkassk überfielen gestern zwei Bankräuber in Milizuniformen eine Bankfiliale. Unter dem Vorwand, die Alarmanlage hätte ausgelöst, verschafften sie sich Einlass und überwältigten den Nachtwächter. Aus einem Geldschrank erbeuteten sie 2,5 Millionen Rubel (etwa 70.000 Euro). Im Rahmen der Fahnung verhafteten jedoch alsbald darauf Verkehrspolizisten die beiden Pseudo-Kollegen und stellten die Beute sicher. (ld)

St. Petersburg. Eine Katze hat neun Leben, der schon ähnlich oft totgesagte tschetschenische Terror-Chef Schamil Bassajew offenbar auch: Auf der Separatisten-Webseite Kavkaz-Center wurde eine Videobotschaft veröffentlicht, in der Bassajew seine Gesundheit preist. Den von Maschadow einseitig verkündeten Waffenstillstand werde er auch weiterhin achten.

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Der von der tschetschenischen Separatisten-Führung verkündete einseitige Waffenstillstand ist gebrochen worden: Nach Angaben des Innenministeriums der Republik schossen gestern abend Unbekannte aus einem vorbeifahrenden Auto auf die Besatzung eines Kontrollpostens an einer Brücke bei Gudermes. Ein Polizist wurde dabei getötet, zwei weitere verletzt. Das Auto der Täter wurde später verlassen aufgefunden. (ld)

Auf der Internetseite „Kavkaz-Center“ der tschetschenischen Separatisten ist eine Videobotschaft von Schamil Bassajew veröffentlicht worden. Der Chefterrorist dementiert darin die zuletzt umgehenden Gerüchte über seinen Tod. Er habe weder Probleme mit den Nieren noch mit seinem Beinstumpf. In dem angeblich am 6. Februar aufgezeichneten Band bekräftigt Bassajew, dass er sich an den von Maschadow verküdneten Waffenstillstand halten werde. (ld)