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Kasachstan mit seiner futuristischen Hauptstadt Astana hat sich dem Freihandelsabkommen angeschlossen. (Foto: Ballin/.rufo) |
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Montag, 24.10.2011
GUS-Freihandelszone: Putins langer Weg nach EurasienThomas Fasbender, Moskau. Fast unbemerkt von der Weltöffentlichkeit haben acht GUS-Staaten Mitte Oktober in St. Petersburg ein Freihandelsabkommen unterzeichnet. Drei weitere wollen sich bis zum Jahresende entscheiden.
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Dass es nach über zehnjährigen Verhandlungen am Ende unerwartet schnell ging, verdankt sich dem Erfolg der Zollunion aus Russland, Kasachstan und Belarus: Maßgeblich durch sie bedingt, ist der Wirtschaftsaustausch unter allen GUS-Staaten im ersten Halbjahr um fast 50 Prozent gewachsen.
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Sehr ungleiche Länder
Die neue Freihandelszone verbindet Länder, die ungleicher kaum sein könnten. Da sind zum einen die zentralasiatischen "Stans", Ex-Kolonien aus der Zarenzeit, die 1990 die Unabhängigkeit erlangten.
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Da sind die drei Länder des Kaukasus, die zwischen Russland, Persien und der Türkei auf steinigem Pfad durch die Jahrhunderte ihre jeweilige Eigenständigkeit bewahren. Und da sind die slawischen Brüder Ukraine und Weißrussland, deren Verhältnis zum zentralistischen Moskauer Reich zu allen Zeiten eines von Anlehnung und Abgrenzung war.
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Reorganisation und Integration
Russland ist die mit Abstand dominierende Macht in der Region, und es ist auch der gewesene und aller Voraussicht nach zukünftige russische Präsident, Wladimir Putin, der das Projekt der eurasischen Integration seit Jahren vorantreibt.
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Die Freihandelszone ist ein weiterer Schritt auf einem Weg, an dessen Ziel die Reorganisation der postsowjetischen politischen Landschaft und die Integration Russlands in den asiatischen Wirtschaftsraum stehen.
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Putin denkt in langen Zeiträumen
Organisatorisch existieren verschiedene Ebenen: Die 1991 ins Leben gerufene GUS, seit 2010 die Zollunion Russland-Belarus-Kasachstan, die jetzt geschaffene neue Freihandelszone und als nächster Schritt eine Eurasische Wirtschaftsunion, die Putin bereits für den Dezember 2011 in Aussicht gestellt hat.
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Flankierend bietet die Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit SCO, in der auch China Mitglied ist, eine Plattform für Militärisches und die kollektive Sicherheit. Putin, der die eurasische Perspektive nach Bekanntgabe seiner erneuten Präsidentschafts-Kandidatur erneut unterstrich, denkt in langen Zeiträumen.
Europa befindet sich im Niedergang; das zwingt Russland, und sei es wider Willen, sich nach Osten zu orientieren. Gleichzeitig wandelt das amerikanisch-chinesische Verhältnis sich zu jener Zweckallianz, die als globale Achse das 21. Jahrhundert bestimmen wird.
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Wenn es in dem derzeit entstehenden Kräftefeld nicht außen vor bleiben will, muss Russland geostrategisch an Bedeutung gewinnen. Der absehbare amerikanische Rückzug aus dem Mittleren Osten liefert dazu die Schlüssel. Bei allen unübersehbaren Risiken ist er die Vorlage für den Kreml, sich in Zentralasien zwischen Iran und China als Stabilitätsgarant und eurasische Großmacht zu etablieren.
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Westen erkennt in Russland ein Bollwerk für das Abendland
Nach dem Abzug der USA wird der fundamentalistische Islam alles daran setzen, die Region von Süden her aufzurollen. Die enge Anbindung an den russischen Nachbarn ist die vernünftigste Option für die traditionellen zentralasiatischen Eliten.
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Es ist nicht ausgeschlossen, dass schließlich sogar der Westen, realistisch und nüchtern geworden, in Russland einen wertvollen Bundesgenossen erkennt, der dem Abendland noch als Bollwerk dient, wenn die Europäer dazu selbst schon nicht mehr in Lage sind.
Die russische Übersetzung dieses Artikels ist hier >>>
Thomas Fasbender lebt seit 1992 in Moskau, ist Geschäftsführer der CHECKPOINT RUSSIA und mit regelmässigen Kommentaren auf Russland-Aktuell präsent.
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Paulsen-Consult 01.11.2011 - 23:24
Mehr Bottom-up, weniger Top-down
Die Rahmenbedingungen für einen zollfreien Warenverkehr zu schaffen, ist in jedem Falle ein richtiger Schritt. Der wirtschaftlichen Belebung und dem russischen Mittelstand kann das nur helfen.
Allerdings agiert Putin gern Top-down und lässt Bottom-up Prozesse nicht so gerne zu. Der selbständige Mittelstand aber ist eine klassische Bottom-up-Bewegung, die zuverlässige rechtsstaatliche Rahmenbedingungen braucht, um sich zu entwicklen. Der Kreml sollte also mehr Bemühungen darin investieren, Rechtssicherheit für die Wirtschaft zu schaffen, als Demokratie und Meinungsfreiheit zu unterdrücken. Nicht die allgegenwärtige Repressionsmaschine sondern die noch ausstehende Motivationsmaschine ist für einen neuen wirtschaftlichen Aufschwung gefragt. Wäre schön, wenn Putin das bei seinen eurasischen Plänen berücksichtigt. Wichtige wirtschaftliche und gesellschaftliche Impulse kommen natürlich weiterhin aus Europa, das wie viele andere Wirtschaftsmächte auf den Märkten produzieren muss, auf denen es verkaufen will. Ein alter Hut in den Marketingabteilungen der Konzerne. Aber auch für die großen Konzerne ist eine gut funktionierende mittelständische Infrastruktur in Russland und den Bruderstaaten essentiell. Deshalb können hier sogar sehr wichtige Impulse gesetzt werden, wenn die Administrationen mitspielen. Klar, dass Europa Russland braucht. Aber Russland braucht eben auch Europa.
ov8 25.10.2011 - 04:38
FürRussland ist und seine ex-sowetischen partner ist es eine eine win-win situation!
Auf Basis der Exporte niemand im \" Westen\" braucht produkte aus diesen Ländern! Der Markt ist auch so schon im westen übersätigt! Ausser in den Ländern der ehemaligen sowetunion! Dort liegt die Industrie, Nachfrage etwa im Gleichgewicht! Untereinander gibt es noch ein Markt! Es ist ein kluger Ratschluss dies zu tun! Europäer und \"amerikaner\" versuchen nur zu verkaufen! Wenn die ehemaligen sowejtstaaten versuchen wollen einen gesunden Mittelstand und eine funktionierende Demokratie aufzubauen müssen sie ihre gemeinsamkeiten bündeln!
jich 24.10.2011 - 14:54
die zentralasiatischen "Stans", Ex-Kolonien aus der Zarenzeit,
Sind soweit ich weiß keine . Sondern Länder, die vor der nie in der Form exisitert haben!
Die Idee der Eurasischen Handelszone ist wunderbar und wird für die ärmeren Länder Vorteile von günstigeren Importen bringen.
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