|
|
Putin reiht sich ein (Foto: Zavrazhin/rg.ru) |
|
Montag, 20.02.2012
Bedrohungsanalyse: Kosmos, Cyberkrieg, gelenktes ChaosMoskau. Russland könne es sich nicht leisten, andere mit seiner Schwäche in Versuchung zu bringen, schreibt Putin in einem neuen programmatischen Artikel. In globalen Krisenzeiten könnte es verführerisch sein, seine Probleme mit Gewalt auf fremde Kosten zu lösen.
|
|
Es werde ja nicht zufällig behauptet, dass Naturschätze von globaler Bedeutung kein nationales Eigentum sein dürften, schreibt Putin heute in der Regierungszeitung "Rossiiskaja Gaseta". Putin erinnert damit u.a. an Diskussionen in der Nato, Gas- und Öl-Lagerstätten und -Pipelines auch auf dem Boden anderer Staaten vor Blockaden zu schützen.
|
Stark zu sein ist einzige Sicherheitsgarantie
Darum werde Russland nie seine strategischen Atomwaffen aufgeben, sondern sein atomares Abschreckungspotential verstärken, schreibt Putin.
Die russischen Atomwaffen seien in den 90iger Jahren "das einzige gewichtige materielle Argument" für die Souveräneität Russlands gewesen. Überhaupt hätten damals die Streitkräfte Russland gerettet.
Putin appelliert mit seinem Artikel in dieser Woche - am Donnerstag wird der "Tag der Vaterlandsverteidiger" als arbeitsfreier Feiertag begangen - an das nationale und patriotische Lager, das er schon mit der Berufung Dmitri Rogosins als Vizepremier an sich zu binden versucht hat.
|
575 Milliarden Euro für Nachrüstung
Putin kündigt an, in den kommenden 10 Jahren 23 Billionen Rubel (575 Milliarden Euro) für die Modernisierung und Aufrüstung auszugeben. Das bedeute aber keineswegs eine Militarisierung und auch keine Überlastung des russischen Staatshaushaltes. Es sei vielmehr der Preis für die Versäumnisse der vergangenen Jahrzehnte.
|
Bedrohungsanalyse: Kosmos, Cyberkrieg und gelenktes regionales Chaos
Putin liefert auch eine kurze Bedrohungsanalyse für Russland. Russland müsse sich einerseits darauf einstellen, dass die Rolle von nicht-atomaren High-Tech-Waffensystemen von hoher Reichweite zunehme. Eine vielleicht entscheidende Rolle könnten der Kosmos, Informationskriege, Internet und Cyberattacken bekommen.
Andererseits, so Putin, flammen immer mehr regionale Konflikte zum Teil auch in der unmittelbaren Umgebung Russlands auf. Es tauchten dort "Zonen der Instabilität und des künstlichen, lenkbaren Chaos" auf. Russland könne sich bei der Konfliktlösung nicht nur auf diplomatische und wirtschaftliche Methoden stützen.
|
Die russischen Streitkräfte und Geheimdienste, so fordert Putin, müssten darum darauf vorbereitet sein, schnell und effektiv auf neue Herausforderungen zu reagieren.
|
Nur dann könne sich Russland sicher fühlen, nur dann würden die Argumente Russlands von seinen Partnern in den verschiedenen internationalen Foren gehört.
Putin stellt in dem Artikel in der "Rossiiskaja Gaseta" ausführlich sein Konzept der nationalen Sicherheit vor.
|
|
|
Leser-Kommentare zu diesem Artikel (und Kommentare zu Kommentaren): ↓
Schreiben Sie Ihren eigenen Kommentar, nachdem Sie sich hier unten für Kommentare neu registriert haben. Sie können hier oder im Forum (www.forum.aktuell.ru) mitdiskutieren.
Bisher gibt es zu diesem Artikel noch keine Leserkommentare
Überblick aller Leserkommentare zu allen Artikeln >>>