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Zereteli galt bislang als Liebling der russischen Behörden. Droht ihm nun auch Ungemach? (Foto: Djatschkow/.rufo) |
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Freitag, 06.10.2006
Akunin und Zereteli als Opfer des Georgien-Konflikts?Moskau. Die russischen Behörden ermitteln gegen den Schrifsteller Boris Akunin und den Bildhauer Surab Zereteli. Beide sind Georgier Die Steuerfahnder wurden bei Akunin aktiv, gegen Zereteli klagt der Rechnungshof.
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Boris Akunin (bürgerlicher Name Grigori Tschchartischwili) ist einer der meistgelesenen russischen Gegenwartsautoren. Seine Krimiserie über den Detektiv Fandorin ist inzwischen in zahlreiche Sprachen übersetzt und teilweise auch verfilmt worden ("Türkisches Gambit"). Wie der Schriftsteller nun mitteilte, werde sein Verleger bereits zwei Tage lang von den Steuerfahndern über ihn verhört.
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Akunin schloss nicht aus, dass diese Aktionen im Zusammenhang mit den Maßnahmen gegen Georgier in Russland stehen. "Ich hätte nicht gedacht, dass ich in Russland den Moment erleben werde, wenn es zu ethnischen Säuberungen kommt", sagte er dem Radiosender "Echo Moskaus"
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Zereteli-Akadamie als Korruptionsherd
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Surab Zereteli schweigt hingegen bislang zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen. Der Rechnungshof stellte bei einer Untersuchung der Russischen Akademie der Künstler zahlreiche finanzielle Verfehlungen fest. Insgesamt sollen 2,1 Mio. Rubel (über 60.000 Euro) abgezweigt worden sein. Allein für die Mitarbeiter des Präsidiums wurde 1 Mio. Rubel (30.000 Euro) ausgegeben. Zereteli ist Vorsitzender der Akademie.
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Die Akademie ist zudem einer der größten Verteiler und Verbraucher von Budgetgeldern. Zahlreiche Auftragsvergaben sollen jedoch nicht öffentlich ausgeschrieben worden sein. Der Rechnungshof entschied, die Fakten dem Finanzministerium zur Prüfung vorzulegen. Ob dem Bildhauer und Lieblingskünstler des Moskauer Bürgermeisters Juri Luschkow auch persönliche Konsequenzen drohen, ist bislang nicht bekannt.
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(-ab/.rufo)
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