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Leider ist es nicht so, dass Nordkoreas Jung-Diktator Kim Jong Un nur eine Spielzeugarmee befehligen würde (Foto: yandex.ru) |
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Dienstag, 02.04.2013
Russland: Nordkorea blufft, aber es ist ein Spiel mit dem FeuerMoskau. Russland geht davon aus, dass weder Nord- noch Südkorea trotz aller akuten Spannungen einen echten Krieg vom Grenzzaun brechen wollen. Aber Scharmützel könnten schnell eskalieren, warnt man in Moskau.
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Wir glauben nicht, dass irgendeine der Seiten bewusst zu kriegerischen Handlungen greifen wird, wenn gleich in der gegenwärtigen angespannten Atmosphäre die Gefahr groß ist, dass es zu gewollten lokalen militärischen Zusammenstößen kommt, die ein plötzliches Zusammenbrechen der bisherigen Situation hervorrufen können, formulierte der russischen Sonderbotschafter Grigori Logwinow am Dienstag in der für einen Diplomaten berufsüblichen Umschweife.
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Moskau gegen Kriegsgeschrei und Muskelspiel
Im Namen des russischen Außenministeriums rief er erneut alle Konfliktpartien auf der koreanischen Halbinsel zur Zurückhaltung auf: Gewisse Länder sollten aufhören, ihre engstirnigen Vorhaben unter Ausnutzung der Lage in der Region zu lösen. Man müsse dort mit jedweder Rhetorik aufhören und auf jegliche Aktivitäten verzichten, die die Spannung noch anheizen könnten, so der Vertreter des Moskauer Außenamtes.
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Der Moskauer Tadel kann sowohl auf die nordkoreanische Seite bezogen werden, die mit immer neuen Drohungen und Aufkündigungen früher erreichter entspannender Maßnahmen die Kriegsstimmung anheizt als auch auf die USA, die mit der Verlegung von Tarnkappenbombern nach Südkorea ihre Muskeln spielen lassen. Heute wurde noch ein US-Kriegsschiff und eine schwimmende Radaranlage näher an Korea herangeführt.
Das schlechteste sei jetzt, sich in einen Streit zu verwickeln, wer hier Recht habe und wer Unrecht, so der russische Diplomat. Das wichtigste sei, den Ausbruch eines militärischen Szenarios auf der Halbinsel zu verhindern und die Situation auf politisch-diplomatischer Ebene zu halten, hieß es.
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Einschätzung: Atomreaktor ist eher eine Ruine
Logwinow erklärte es auch noch für möglich, mit Nordkorea Verhandlungen über dessen Atomprogramm zu beginnen ungeachtet der Tatsache, dass Pjöngjang heute die Wiederinbetriebnahme eines 2007 still gelegten Reaktors in seinem Kernforschungszentrum Yongbyon ankündigte.
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Russische Experten halten diese Ankündigung allerdings für eine weitere verbale Drohung ohne realistischen Hintergrund: Der Reaktor sei heruntergekommen und veraltet. Es brauche sehr lange, um ihn wieder in Betrieb zu nehmen, so Grigori Toloraj, Direktor des Korea-Programmes des Wirtschaftsinstitutes der Akademie der Wissenschaften: Es wäre einfacher, einen neuen zu bauen.
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Die Drohung mit dem Reaktor sei nur ein weiterer Schritt in der PR-Kampagne von Machthaber Kim Jong Un, mit der er versuche, Südkorea, die USA und den Westen zu verängstigen.
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Experte: Kim Jong Un spielt nur den Bösewicht
Uniprofessor Sergej Osnobischtschew, ein Mitarbeiter des Abrüstungszentrums der Akademie, hält die nordkoreanische Kriegsrhetorik für einen großen Bluff. Ankündigungen wie jetzt den Reaktorstart könne gegenwärtig niemand überprüfen. Einziges Ziel Nordkoreas sei es, die ganze Situation bis zum Überkochen hoch zu provozieren und dann all dies gegen irgendwelche Privilegien und Zugeständnisse einzutauschen.
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Das stalinistische Regime in Pjöngjang wolle vor allem eines erreichen, so der russische Experte: Eine Sicherheitsgarantie, dass es vom Ausland nicht gewaltsam gestürzt wird.
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Das Wasserkraftwerk Sajano-Schuschenskoje ist eins der gewaltigsten Bauwerke der Welt. Im August 2009 kam es zu einer Tragödie, als der Maschinenraum überschwemmt wurde . Derzeit wird die letzte der zerstörten Turbinen ersetzt. (Topfoto: Ballin/rufo.ru)
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