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Wachstum abgebremst: Kaliningrad hatte als Sonderwirtschaftszone vor allem als Montagestandort Konjunktur (Foto: Plath/.rufo)
Wachstum abgebremst: Kaliningrad hatte als Sonderwirtschaftszone vor allem als Montagestandort Konjunktur (Foto: Plath/.rufo)
Mittwoch, 19.11.2008

Finanzkrise bedroht Kaliningrads Wirtschaftswunder

Kaliningrad. Russlands Wirtschaftswunder an der Ostsee – es ist ernsthaft bedroht. Liquiditätsprobleme bei den Banken, hohe Kreditschulden der Bevölkerung und eine rapide sinkende Produktion lassen den Aufschwung verblassen.

Die Baltkredobank musste sich als Erste erklären. Zeitweise gaben die Geldautomaten der angesehenen Kaliningrader Regionalbank nur noch 4.000 Rubel pro Tag heraus, das sind knapp 120 Euro.

Baltkredobank als erstes Opfer der Krise


„Ja, es gibt ein Liquiditätsproblem“, räumt Vorstandsvorsitzender Mark Vainapel ein. „Wir arbeiten aber an einem Antikrisenplan, der die Situation unserer Bank in nächster Zukunft wieder stabilisieren wird.“ Viele Kunden beruhigt das kaum. Die 1.200 Angestellten des Gebietskrankenhauses etwa. Sie haben ihre Gehaltskonten bei der Baltkredobank und sind auf die monatlichen Rubel dringend angewiesen. Den Lohn für November bekamen die Krankenschwestern und Ärzte sicherheitshalber in bar ausgezahlt.

Wohlstand auf Kredit: Kaliningrads neues Wahrzeichen, der Siegesplatz (Foto: Plath/.rufo)
Wohlstand auf Kredit: Kaliningrads neues Wahrzeichen, der Siegesplatz (Foto: Plath/.rufo)
Das Taumeln der Baltkredobank wirkt wie ein Fanal: Die Finanzkrise hat das Kaliningrader Gebiet erreicht, die Region um das frühere Königsberg, Moskaus gepriesenes Wirtschaftswundermodell an der Ostsee. Bisher hoffte mancher der knapp 960.000 Einwohner in der von Polen und Litauen umschlossenen Exklave, das weltweite Beben der Banken und Börsen würde irgendwie an ihrer Insel vorüberziehen. Doch der globale Crash macht nicht vor Grenzen halt, und er trifft Kaliningrad zur ungünstigsten Zeit.

Seit drei Jahren schwarze Zahlen


Denn gerade geht es spürbar aufwärts im einstigen Ostpreußen, das nach Jahrzehnten hermetischer Isolierung als sowjetische Militärsperrzone in den 1990er Jahren zu einer krisengeschüttelten Armutsprovinz verkam. Seit 2005 schreibt die Wirtschaft schwarze Zahlen, mit einem jährlichen Plus von zuletzt 42 Prozent beim Bruttoinlandsprodukt und über 160 Prozent in der Industrieproduktion zählt Kaliningrad zu den am schnellsten wachsenden Regionen Russlands.

Die ausländischen Investitionen haben sich seit 2006 vervierfacht. Moskau investiert allein in diesem Jahr fast fünf Milliarden Rubel in den Ausbau der Infrastruktur, längs der Küste wächst die modernste Autobahn des Landes, überall in der 430.000-Einwohner-Stadt wird gebaut und renoviert. Der Arbeitsmarkt schien noch im Spätsommer wie leergefegt. Kaliningrad meldete fast 20.000 offene Facharbeiterstellen und eine Arbeitslosenquote von 1,4 Prozent –Vollbeschäftigung, wenn man so will.

Nun droht dem Wirtschaftswunder an der Ostsee eine empfindliche Abkühlung. Viele Firmen haben bereits ihre Produktion heruntergefahren, entlassen bis zu zwei Drittel ihrer Mitarbeiter.

Aufschwung durch Zollprivilegien


Denn ein beträchtlicher Anteil des Kaliningrader Aufschwungs hängt am Tropf der gesamtrussischen Kaufkraft. Die Exklave genießt den gesetzlichen Status einer so genannten Sonderwirtschaftszone. Das bedeutet, Importeure, die ihre für den russischen Verbraucher bestimmten Produkte hier aus Einzelkomponenten mit festgeschriebener Wertsteigerung herstellen lassen, sparen Einfuhrzölle und zahlen weniger Steuern.

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Das lohnt sich und hat dazu geführt, dass ein Großteil der in Russland verkauften Heimelektronik und Haushaltstechnik in Kaliningrad montiert wird: 80 Prozent der TV-Geräte etwa, drei Viertel aller Kühlschränke. Autokonzerne wie BMW, General Motors und Kia lassen in der Kaliningrader Awtotor AG ihre Pkw für den russischen Markt zusammenschrauben.

Doch nun brechen die Märkte ein. Der Absatz von Neuwagen ging in Russland seit August um 35 Prozent zurück. Auch teure Heimelektronik steht hinter den Kaliningrader Fertigungslinien inzwischen auf Halde. „Die Leute sind verunsichert, sie haben ihre Erfahrungen mit Krisen“, drückt Valerie Skripa von der Firma BaltEksWed, einem der großen Montagebetriebe für TV-Geräte, die Stimmung aus. „Wer gibt in einer solchen Lage sein letztes Geld für einen Fernseher aus?“

Wohlstand auf Pump


Die Folge: eine Kettenreaktion. Tausende Kaliningrader drohen plötzlich ihren Job zu verlieren. Viele haben in der Annahme, mit dem Aufschwung gehe es in den nächsten Jahren so weiter, Kredite aufgenommen, um die Wohnung neu einzurichten, Haushaltsgeräte oder ein Auto zu kaufen.

Der Job schien sicher, der Rubel rollte, die Banken lockten: Allein im Vergleich zu 2007 hat sich das Volumen der auf Kredit finanzierten Konsumgüter im Kaliningrader Gebiet verelffacht. Derzeit stehen die Haushalte bei den regionalen Banken mit rund 1,7 Milliarden Rubel (gut 50 Mio. Euro) in der Kreide. Der rasant wachsende Wohlstand, über den sich beinahe jeder westliche Besucher der Stadt wunderte, war auch ein Wohlstand auf Pump.

Kredite platzen, Baubranche in der Krise


Nun platzen die Kredite zu Hunderten, und die Banken, die eigene Liquiditätssorgen im Nacken haben, klagen die offenen Beträge ein. „Es ist wie eine Lawine“, stöhnt Sergej Denisow, Chef der Kaliningrader Gerichtsvollzieher.

Noch sind die Folgen der Krise schwer abschätzbar. Hart trifft sie bereits die Baubranche: Kredite und Hypothekenprogramme sind eingefroren, 400 neugebaute Wohnungen finden keine Käufer, die Nachfrage sinkt rapide. Der seit 2005 stetig anhaltende Bauboom, mit jährlichen Zuwächsen von einer Million Quadratmetern Wohnfläche einer der robusten Wachstumsmotoren in der Königsberg-Exklave, ist spürbar abgeflaut.

Schon für dieses Jahr sagt Sergej Butschelnikow, Kommunalminister der Regionalregierung, dem Wohnungsbau einen Rückgang um ein Viertel gegenüber dem Plan voraus. Das gerade erst eröffnete supermoderne Kaliningrader Ziegelwerk „Baltkeramika“ stellte ihre Produktion gleich wieder ein: Nachfrage Null.
Immobilienblase droht zu platzen: Neues Business-Centre in Kaliningrad (Foto: Plath/.rufo)
Immobilienblase droht zu platzen: Neues Business-Centre in Kaliningrad (Foto: Plath/.rufo)

Platzt die Immobilienblase?


Auch eine gewaltige Spekulationsblase droht im Strudel der Finanzkrise zu platzen. Explodierende Immobilienpreise katapultierten Kaliningrad innerhalb von wenigen Jahren zur drittteuersten Stadt Russlands. Neugebaute Nobelhäuser in exklusiven Lagen der Altkönigsberger Villenviertel Maraunehof und Amalienau wurden zuletzt mit Quadratmeterpreisen von 1.500 bis 2.800 Euro gehandelt, die meisten Käufer dieser Luxusbehausungen kamen aus Moskau.

Selbst eine Dreiraumwohnung in einem sowjetischen Plattenblock war kaum mehr unter 80.000 Euro zu bekommen, weil sie sich in Jahresfrist mit 25 Prozent Gewinn weiterverkaufen ließ – spekulationsbefeuerte, kreditfinanzierte Phantasiepreise, die kaum mehr etwas mit dem realen Gegenwert zu tun hatten. Nun bricht der Markt ein. Seit Oktober fielen die Immobilienpreise um 15 Prozent, und Analysten der Zeitung „Wedomosti“ gehen davon aus, dass das erst der Anfang ist.

„Eher Fragen als Probleme“


Dennoch wollen offizielle Vertreter der Finanzbranche von einer ernsthaften Krise in der russischen Vorzeigeregion noch nichts wissen. Die Situation der 12 Regionalbanken sei stabil, sagt Sinaida Timofejewa, Vizechefin der Zentralbank im Gebiet Kaliningrad. „Es gibt dort nichts, was nicht zu lösen wäre. Von drohenden Pleiten kann jedenfalls keine die Rede sein.“

Schuld an der derzeitigen Situation seien eher jene, die Panik machten und Bankkunden zum Auflösen ihrer Konten aufriefen, wettert Timofejewa. „Die Kaliningrader Banken haben eher Fragen als Probleme.“ Das sieht auch Mark Wainappel von der kriselnden Baltkredobank so. „Wenn plötzlich jeder sein angelegtes Geld zurückhaben will, das kann das die stärkste Bank ins Wanken bringen.“

Doch ganz so unbesorgt ist die Stimmung scheinbar nicht. In dieser Woche meldete die nächste Kaliningrader Regionalbank Liquiditätsprobleme an: Auch die „Setewoi Neftjanoi Bank“, seit 1994 am Markt, ist auf der Suche nach Kapital. Am Dienstag trat der Chef der staatlichen Sberbank in der Exklave, Juri Borodin, zurück. Die VTB 24, Tochter der staatlichen Wneschtorgbank, kündigte unterdessen an, zum 1. Januar 2009 bis zu sieben Prozent der Mitarbeiter zu entlassen.

Mit Milliardenschulden abgetaucht


Kein Wunder bei der aktuellen Wirtschaftslage, in der es beinahe täglich neue Hiobsbotschaten hagelt. Selbst die aufstrebende Kaliningrader Fluggesellschaft KD Avia ist durch die Krise in finanzielle Turbulenzen geraten und meldete Anfang November den „technischen Default“ an. Nur ein staatliches Hilfspaket, die Rede ist von vier Milliarden Rubel (110 Mio Euro), kann die aufstrebende Airline noch vor der Pleite retten.

Andere tauchen einfach einfach ab, ehe es sie erwischt. Die Staatsanwaltschaft sucht derzeit nach den Geschäftsmann Eduard Mirsojan. Der Besitzer zweier Privatkliniken und Firmen steht bei zehn Kaliningrader Banken mit insgesamt über einer Milliarde Rubel in der Kreide.



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