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Detail der rekonstruierten Wandvertäfelung des Bernsteinzimmers in Zarskoje Selo. (Foto: wikicommons) |
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Montag, 28.03.2011
Mythos Bernsteinzimmer IV Gefährliches unter TageWuppertal. Begehrlich und gefährlich liegt oft nah beieinander. In der aktuellen Folge unseres Berichts zur Bernsteinzimmersuche erzählt uns der Forscher Karl-Heinz Kleine von den Mühen und Tücken bei der Suche unter Tage.
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Bevor wir uns von dem Wuppertaler Forscher Karl-Heinz Kleine erklären lassen, wie sich die Arbeit bei seiner Suche nach dem Achten Weltwunder gestaltet, wollen wir zuerst noch einmal an die Rolle des Gauleiters Erich Koch anknüpfen.
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Wie wir inzwischen erfahren haben, ist der ehemalige Reichseisenbahner Koch der maßgebliche Initiator des Kunstraubes. Ein Coup, der wohl wie kein zweiter seit 65 Jahren Generationen von Schatzsuchern, Raubgräbern und seriösen Forschern auf Trab gehalten hat. Auch Russland-Aktuell ist bereits infiziert und sucht im Geiste mit.
Geheimverstecke und deren Geheimnisse
R-A: Die Auslagerung des Bernsteinzimmers müsste noch im Sommer 1944 geschehen sein, da davon auszugehen ist, dass nach dem Bombardement der Engländer auch der Schienenweg nicht mehr reibungslos funktionieren konnte.
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K.-H. Kleine: Da gibt es verschiedene Theorien, den Luftangriff der Engländer konnte Koch damals nicht vorausahnen. Jedoch musste er mit weiteren Bombardements rechnen. Denkbar wäre ein erster Transport auf LKW zu intakten Schienenwegen. Wie gesagt, ist aber auch ein Abtransport über den Luftweg nicht auszuschließen.
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Eine meiner Informationsquellen wusste mir zu berichten, dass Erich Koch im Garten vor seinem Haus einen Teich angelegt hatte, der sich nach Bedarf fluten oder eben auch absenken ließ. Es ist bestätigt, dass am Grunde des Teichs Bunkeranlagen angelegt waren, die jedoch später von den Russen als Depots genutzt wurden.
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Das will heißen, der Koch wusste ganz genau, was er da tat. Sie müssen sich nur mal die Logistik vorstellen
R-A: Herr Kleine, wie viele Leute stehen Ihnen als Helfer zur Verfügung?
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K.-H. Kleine: Ja, ich rede immer von wir. Derzeit sind wir drei Aktive und haben noch zwei Leute, die hin und wieder, wenn es deren Zeit erlaubt, mit dabei sind.
Es wäre ja unverantwortlich, alleine ein weitläufig verzweigtes Bunkersystem mit tiefen Schächten zu befahren. Wenn Sie da abschmieren, dann haben Sie ihr Ziel erreicht
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Das, wenn auch nur kopierte, Bernsteinzimmer in seiner vollen Pracht. (Foto: kremlin.ru) |
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Außerdem, wie schon gesagt, erfahren wir von der Stadt Wuppertal eine hervorragende behördliche Unterstützung.
R-A: Da ich davon ausgehe, dass Sie nicht nur mit Schäufelchen und Eimer losziehen: Welche technischen Hilfsmittel stehen Ihnen zur Verfügung?
K.-H. Kleine: (lacht) Ne, ne, da haben Sie schon recht. Im Moment kommen wir bei unserer systematischen Suche nach dem Bernsteinzimmer noch mit leichtem Gerät aus. Zudem haben wir einen in unserer Gruppe, der uns, falls notwendig, einen kleinen Bagger zur Verfügung stellt.
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Sollten wir jedoch wirklich etwas finden, wäre natürlich weiteres Spezialgerät notwendig. Wir müssen ja auch davon ausgehen, dass die Lagerstätte scharf gesichert ist, immer noch. Deswegen auch unser Aufruf nach Sponsoren, die uns diesbezüglich etwas unter die Arme greifen könnten.
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Und ich habe Ihnen ja schon gesagt: Sämtliche Objekte, die von uns geöffnet werden, müssen wir auch wieder verschließen. Dazu sind wir auf die Hilfe von Handwerkern angewiesen. Und wie Sie selber wissen, macht Ihnen das kein Betrieb umsonst, nur weil Sie so ein netter Kerl sind
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R-A: Können Sie mit Fördergeldern spekulieren, bzw. gibt es eine Dachorganisation für solcherlei Vorhaben?
K.-H. Kleine (seufzt): Da liegt ja genau unsere Problematik. Wir haben zwar jede behördliche Zuwendung der Stadt Wuppertal, die finanzielle Belastung bleibt jedoch komplett an uns hängen. Deshalb wenden wir uns auch an die Öffentlichkeit, um unserem Vorhaben Gehör zu verschaffen.
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Explosiver Fundort?
R-A: Jedoch, wenn Sie sich an die Öffentlichkeit wenden, haben Sie keine Bedenken, dass das unzählige Trittbrettfahrer auf den Plan ruft?
K.-H. Kleine: Gott sei Dank hatten wir da bisher noch keine Probleme. Gut, natürlich weiß ich nicht, was sich hinter meinem Rücken abspielt, aber jede Befahrung bedarf der Genehmigung der Stadt. Und so ein Vorhaben macht man ja nun nicht einfach so mit links.
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(Kleine schmunzelt) Und da können Sie sich sicher sein, wir geben nur soviel Informationen zum Standort heraus, wie wir zurückbekommen.
Und ich kann nicht oft genug darauf hinweisen: Das Versteck des Bernsteinzimmers ist sehr wahrscheinlich vermint! Es ist also allen Ernstes davon auszugehen, dass einem der Fund bei unsachgemäßer Suche einfach um die Ohren fliegt!
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R-A: Herr , wir wünschen Ihnen vorerst viel Erfolg und bedanken uns für das Gespräch.
K.-H. Kleine: (vergisst nicht lachend hinterher zuschieben) Und denken Sie bitte an die Sponsoren
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Russland-Aktuell wird sich auch weiterhin dem Thema annehmen und diese Reihe in loser Folge fortführen. Unsere Leser werden wir selbstverständlich über den aktuellen Forschungsstand informieren.
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