Donnerstag, 02.02.2012
Chodorkowski: Zweiter Wahlgang wird Putin ändernMoskau. Der inhaftierte Ex-Oligarch Michail Chodorkowski hat die russischen Bürger aufgerufen, unbedingt zur Präsidentenwahl zu gehen. Wenn Wahlfavorit Wladimir Putin erst in einem zweiten Wahlgang siegen wird, hätte dies positive Folgen für das Land, schreibt sein im Gefängnis sitzender Intimfeind.
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Wenn Putin als neuer Präsident bereits im ersten Wahlgang (also mit mehr als 50 Prozent der Stimmen) gewählt würde, bedeute dies, dass Russland auf eine Polizeistaat und eine künftige Revolution hinsteuere.
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Laute das Ergebnis hingegen Putin im zweiten Wahlgang, so bekäme Russland einen ganz anderen Putin, der etwas mehr zum Zuhören neigen wird und einen anderen Staat, in dem die Bürokratie an das Risiko denkt, ihr Dach zu verlieren und sich deshalb nicht alles erlaubt, schreibt Michail Chodorkowski.
Sollte Wladimir Putin durch den vereinten Wähler-Unwillen in einen zweiten Wahlgang gezwungen werden, so ergebe sich eine Chance, dass der Staatsmacht die Notwendigkeit von Veränderungen klar wird, erklärte der in zwei zweifelhaften Prozessen zu 13 Jahren Haft verurteilte ehemalige Chef des Ölkonzerns Yukos.
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Eine Arbeitsgruppe des Menschenrechts-Beirates des russischen Präsidenten hat inzwischen eine Liste von 30 Häftlingen vorgelegt, die zur Begnadigung empfohlen wurden. Darunter sind auch Chodorkowski und sein Kompagnon Platon Lebedew. Beide müssen noch bis 2016 in Haft bleiben.
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Die Arbeitsgruppe wies darauf hin, dass der Staatschef auch das Recht habe, Gefangene zu begnadigen, wenn diese sich nicht für schuldig bekennen würden.
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Leser-Kommentare zu diesem Artikel (und Kommentare zu Kommentaren): ↓
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Baumfreundin 05.02.2012 - 22:49
Putin
Russland möge vor den weiteren Oligarchen geschützt werden!
Wie kann sich einer aus der Isolation so äußern ?
jich 02.02.2012 - 15:14
Wird denn eine dritte Haftzeit Chodorkowski ändern?
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