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Saubermann Wulff soll in Moskau zum Vorbild für Spitzenbeamte werden (Foto: Franz Richter/wikipedia) |
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Freitag, 17.02.2012
Neuer Job für Wulff: Anti-Filz-Berater im Kreml!Moskau. Dmitri Medwedew hat seinem abgetretenen deutschen Amtskollegen einen Posten als Korruptionsbekämpfer angeboten. Wulff habe sich "durch eine für russische Verhältnisse enorm saubere Amtsführung" empfohlen.
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Während in Deutschland nach dem Wulff-Rücktritt die Medien die rauchenden Colts wieder wegstecken und dafür die Spekulationen über die Nachfolge ins Kraut schießen, hat der Kreml schon Fakten in einer anderen Frage geschaffen: Was wird jetzt aus Christian Wulff?
Denn dem deutschen Polit-Profi öffnet sich eine beeindruckende neue berufliche Perspektive in Russland.
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Medien haben Wulff hinreichen durchleuchtet: Er ist sauber
Nach Pipeline- und Strippenzieher Gerhard Schröder soll nun auch Christian Wulff einen attraktiven Posten in Russland bekommen: Ein Politiker, dem auch nach monatelanger Wühlarbeit der deutschen Presse und Ermittlern nur derartig harmlose Dinge nachgewiesen werden können, dürfe schließlich als vorbildlich gelten, so ein Kreml-Insider.
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Wulff solle in Zukunft Schulungen für höchste russische Führungskräfte abhalten, wie man die für einen Politiker unabdingbaren guten Beziehungen zu Spitzenvertretern der Geschäftswelt maximal dezent gestalten und den Verdacht direkter und offensichtlicher Korruption vermeiden kann, heißt es.
Ein Kredit vom Unternehmer - statt Gewinnbeteiligung
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Die Tatsache, dass Wulff sich als Ministerpräsident von einem befreundeten Unternehmer-Ehepaar einen Privatkredit über 500.000 Euro zu Vorzugszinsen ausbedungen habe, beweise seine moralische Integrität, verlautet in Moskau.
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Der Begriff "Kredit" impliziere ja, dass Wulff vorgehabt habe, diese für einen Mann seiner Stellung geradezu lächerliche Summe tatsächlich zurückzuzahlen. "Das ist erstaunlich. Unseren Gouverneuren käme das nicht in den Sinn", so ein Informant im Kreml.
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Ferienhäuser - nicht für Wulff gebaut!
Für moralisch einwandfrei hält man in Russland auch die Urlaube Wulffs in Ferienhäusern von wohlhabenden Gönnern: Man habe gründlich nachgeforscht, verlautet in Moskau, und dabei festgestellt, dass Wulff in den Nobel-Datschas wirklich nur vorübergehend zu Gast war. Auch hätte er dort in der Folge keine entfernten Verwandten einquartiert.
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"Anfangs konnten wir gar nicht verstehen, wo das Problem sein soll", erklärt der Kreml-Insider. "Angesichts der Aufregung in Deutschland gingen wir davon aus, man habe Wulff die Häuser geschenkt."
Auch hätten weder der russische Geheimdienst noch die Botschaft in Berlin Hinweise darauf finden können, dass die Ferienhäuser eigens für den Wulff-Aufenthalt nach dessen Wünschen errichtet worden seien.
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"Das ist erstaunlich, eine solche Bescheidenheit!", so der Gesprächspartner im Kreml. "Bei uns stellt man für derartige Reisen gerne einmal ein Objekt in die Landschaft, das dann mühsam als Universitätscampus oder saniertes ehemaliges Zarenschloss ausgegeben werden muss."
Wulffs vorbildhafte antiautoritäre Medienschelte: Drohen, aber nicht schlagen
Parallel soll Wulff auch als Berater für Pressefreiheit die Beziehungen der Staatsmacht zu den Kreml-hörigen Medien grundlegend neu gestalten.
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Durch seine Anrufe bei der Führungsebene des Springer-Verlages habe Wulff aufgezeigt, wie in einem wahrhaft demokratischen Staat das Verhältnis zwischen Staatsführung und Medien auszusehen habe: Wulff habe angesichts von drohenden negativen Berichten über ihn kraft Amtes völlig angemessen mit "Unannehmlichkeiten" gedroht, erkennt man in der russischen Führung an.
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Zur Bekräftigung seiner Worte seien dann aber erstaunlicherweise weder Journalisten zusammengeschlagen noch Chefredakteure abgesetzt oder die Medien durch erzwungenen Eigentümerwechsel gleichgeschaltet worden, staunte man im Kreml.
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"Das spricht für eine tiefgehende Achtung vor der Unabhängigkeit der Presse. Da können wir in Russland viel von ihm lernen", freut man sich in Medwedews Stab.
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Nimmt Deutschland jetzt Medwedew auf?
Insgeheim, so klingt im Kreml an, hofft man für die Anstellung Wulffs auf eine adäquate Antwort von der deutschen Seite. Dmitri Medwedew könnte, so stellt man sich vor, nach seinem Abtritt als Staatsoberhaupt im Mai ja mit seinen Erfahrungen und Kenntnissen in Deutschland positiv wirken.
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Man denkt dabei etwa an einen Beraterposten für die Schaffung einer optimierten neuen Zeitzonenstruktur - angesichts der deutschen Wirtschaftskraft könnten dies in Deutschland mindestens genauso viele sein wie in Russland.
Helau! Alaaf!
Tä-tää, Tä-tää, Tä-tää!
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jich 18.02.2012 - 15:21
Durch seine Anrufe bei der Führungsebene des Springer-Verlages habe Wulff aufgezeigt, wie in einem wahrhaft demokratischen Staat das Verhältnis zwischen Staatsführung und Medien auszusehen habe
Und zwar nicht so:
1)Das unbedingte Eintreten für den freiheitlichen Rechtsstaat Deutschland als Mitglied der westlichen Staatengemeinschaft und die Förderung der Einigungsbemühungen der Völker Europas.
2)Das Herbeiführen einer Aussöhnung zwischen Juden und Deutschen, hierzu gehört auch die Unterstützung der Lebensrechte des israelischen Volkes.
3)Die Unterstützung des transatlantischen Bündnisses und die Solidarität in der freiheitlichen Wertegemeinschaft mit den Vereinigten Staaten von Amerika.
4)Die Ablehnung jeglicher Art von politischem Totalitarismus.
5)Die Verteidigung der freien sozialen Marktwirtschaft.
Punkt 3 zeigt, dass der Kalte Krieg nie geendet hat und direkt dem im Konflikt zum 4. Punkt.
http://www.axelspringer.de/artikel/Unternehmensgrundsaetze_1186997.html
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