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Atemmasken sollen angeblich vor der Grippeepidemie helfen (Foto: for-ua.com) |
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Donnerstag, 03.02.2011
Grippeepidemie in Russland: Schweinegrippe wieder daMoskau. Russland schnieft und schnaubt. In 59 Regionen liegt die Zahl der Grippekranken deutlich über der Norm. Erste Todesfälle wurden gemeldet. Bei vielen Kranken wird der Virus A/H1N1 Schweinegrippe diagnostiziert.
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Die Kleinen freut es: In Moskau sind seit dem Montag die Schulen für alle Erst- bis Achtklässler geschlossen. 500.000 Schüler bleiben damit zu Hause. Alexander Rumjanzew, Oberster Kinderarzt in Moskau, schließt nicht aus, dass die Quarantäne auch in der nächsten Woche anhalten wird.
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1.500 Notrufe pro Tag
Die Sprechstunden in den Polikliniken wurden verlängert. Der Andrang ist riesig: In der Hauptstadt sind die Krankenwagen verstärkt im Einsatz, weil in den letzten Tagen bis zu 1.500 mal per Notruf nach einem Kinderarzt gerufen wurde, teilte Rumjanzew mit. Die Bettenanzahl in den Krankenhäusern für die kleinen Patienten wurde um 50 Prozent erhöht; zusätzliche Apparatur für die künstliche Beatmung angeschafft.
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Auch in anderen Großstädten sieht es nicht besser aus. Die Grippe wütet vom westrussischen Pskow bis Kamtschatka. In 59 Regionen hat die Grippe bereits Seuchencharakter. Wir beobachten insgesamt einen Anstieg bei den Erkrankungen. In dieser Woche registrieren wir bei allen Altersgruppen eine erhöhte Ansteckung, am stärksten jedoch bei Kindern zwischen sieben und 14 Jahren, teilte der Oberste Amtsarzt Russlands Gennadi Onischtschenko mit.
Jeder fünfte Kranke hat Schweinegrippe
Seinen Angaben gehen ein Fünftel der Erkältungskrankheiten in Russland auf den Grippevirus A/H1N1 zurück, acht Prozent gehören zum Grippevirus vom Typ B. Allerdings ist die Lage in den Regionen unterschiedlich. So hat beispielsweise die Schweinegrippe in Moskau, St. Petersburg, im Gebiet Kaluga und Lipezk einen Anteil zwischen 30 und 50 Prozent. In Wolgograd und Astrachan an der Wolga hingegen dominiert der Grippevirus B.
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Dieses Jahr komme die Grippe allerdings nicht aus Südostasien, sondern aus Europa, konstatiert Onischtschenko. In Europa sei die Grippewelle zwei Wochen vorher ausgebrochen: Wir haben Neujahr aktiv im Ausland gefeiert und aus Europa dieses Weihnachtsgeschenk mitgebracht, sagte er.
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Millionen Kranke und mehrere Todesfälle
Die Folgen sind verheerend. Millionen Russen sind inzwischen erkrankt. Besonders viele Erkrankungen werden aus Sibirien gemeldet. Nach Angaben des Gesundheitsamts liegt in der Region Nowosibirsk die Zahl der Grippekranken 360 Prozent über der sogenannten Epidemieschwelle.
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Es gibt auch schon Todesfälle. In Lipezk ist gerade ein zwölfjähriger Junge an Komplikationen nach seiner Grippe gestorben. Am schlimmsten scheint die Lage im Gebiet Nischni Nowgorod. Dort wurden seit Jahresbeginn 15 Todesfälle gemeldet.
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