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In den Trümmern der polnischen Präsidentenmaschine überlebte keiner. (Foto: TV) |
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Freitag, 25.02.2011
Kaczynski-Absturz: Luftwaffenchef und Pilot im StreitWarschau. In den polnischen Medien ist die Aufzeichnung einer Videokamera aufgetaucht, die einen heftigen Streit zwischen dem polnischen Luftwaffenchef und dem Chefpiloten vor dem Abflug nach Smolensk dokumentiert.
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Damit wird bestätigt, worüber schon früher Augenzeugen und Verwandte der Opfer des Absturzes der polnischen Präsidentenmaschine am 10. April 2010 gesprochen hatten: Luftwaffenchef Blasik lag im ständigen Konflikt mit den Piloten der Präsidenten-Fliegerstaffel.
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Chefpilot Arkadiusz Protasiuk und Luftwaffenchef Andrzej Blasik hatten kurz vor dem Abflug der Tu-154 eine laute Auseinandersetzung. Davon berichten auch Augenzeugen. Es sei um den Flug nach Smolensk gegangen. Protasiuk habe nicht fliegen wollen, weil er keine verlässlichen Angaben über die Wetterbedingungen hatte. Blasik soll ihm grob und laut klargemacht haben, dass seine Meinung nicht zählt.
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Der Chefpilot soll derart erzürnt gewesen sein, dass er nicht einmal zur Begrüßung von Lech Kacyznski an der Gangway erschien. Blasiks Anwesenheit im Cockpit kurz vor dem Absturz muss den psychologischen Druck auf den Flugzeugführer unter diesen Umständen ins Unerträgliche gesteigert haben.
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Blasik ein schwieriger Mensch
Diese neueste Information wird jetzt von der polnischen Untersuchungskommission zur Aufklärung der Ursachen für das Unglück von Smolensk überprüft. Auch die polnische Staatsanwaltschaft ist involviert; sie hat dazu bereits Zeugen befragt.
Angehörige der Opfer hatten schon früher erklärt, dass Blaziks Anwesenheit im Cockpit sich negativ auf die Piloten ausgewirkt habe. Protasiuks Witwe hatte ausgesagt, ihr Mann habe öfters über den schwierigen Charakter des Luftwaffenchefs gesprochen, der keine Widerrede duldete.
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Andere Zeugen hatten erklärt, es habe ständig Konflikte gegeben, weil Blasik die Piloten der Präsidentenmaschine bevormundete und bei den Flügen gerne den Steuerknüppel übernahm und die Flugzeugführer dann unsanft von ihren Plätzen verwies.
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Blasiks Witwe dementiert
Die russische Untersuchungskommission hatte bei der Auswertung der Flugschreiber festgestellt, dass Blasik im Moment des Absturzes im Cockpit war. Die Obduktion ergab, dass er angetrunken war. Blasik habe nichts unternommen, um die sich abzeichnende gefährliche Situation zu entschärfen.
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Eva Blasik, die Witwe des Luftwaffenchefs, bestreitet, dass ihr Mann betrunken war und Druck auf die Piloten ausgeübt haben soll. Den russischen Abschlussbericht, der menschliches Versagen als Absturzursache konstatiert hatte, bezeichnete sie als schändlichen Versuch, das Andenken des Generals zu beschmutzen.
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Die hochrangige polnische Delegation war am 10. April 2010 zu einer Gedenkfeier nach Katyn unterwegs, wo 1940 Tausende polnische Offiziere vom NKWD erschossen worden waren. Beim Landeanflug im dichten Nebel streifte die Maschine Bäume und stürzte ab.
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Alle 96 Insassen kamen ums Leben, darunter auch der polnische Präsident Lech Kaczynski und seine Ehefrau.
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