|
Freitag, 27.07.2012
Angriff auf Kyrill: Femen-Frau muss 15 Tage absitzenKiew. Für ihre barbusige Attacke auf Patriarch Kyrill I. bei dessen Ankunft in der Ukraine muss eine Aktivistin der Frauen-Bewegung Femen nun eine Arreststrafe von 15 Tagen absitzen.
|
|
Jana Schdanowa wurde noch gestern Abend von einem Gericht in Borispol, wo sich der Kiewer Flughafen befindet, wegen leichtem Rowdytums zu der dafür zulässigen Höchststrafe verurteilt.
|
Schdanowa war mit entblößtem Oberkörper bei der Ankunft des Oberhaupts der russisch-orthodoxen Kirche auf den Patriarchen zugestürmt und hatte dabei laut Hau ab! gerufen. Auf ihrem Rücken trug sie dabei die Aufschrift Kill Kirill.
Überraschende barbußige Protestaktionen sind das Markenzeichen der Femen-Gruppe. Sie haben damit auch schon in den Nachbarstaaten Weißrussland und Russland für Aufsehen gesorgt.
|
Schdanowas Anwalt erklärte, das Gericht habe es abgelehnt, die Attacke als Protestaktion zu bewerten, heißt es auf der Femen-Webseite. Schdanowa selbst wird dort mit den Worten zitiert, das Gericht habe sie unter dem Druck des Inlandsgeheimdienstes SBU und der Generalstaatsanwaltschaft verurteilt, deren Vertreter die ganze Zeit zugegen gewesen seien.
|
Auch ihr selbst sei von den Agenten ein Ermittlungsverfahren und eine Gefängnisstrafe angedroht worden.
|
|
|
Leser-Kommentare zu diesem Artikel (und Kommentare zu Kommentaren): ↓
Schreiben Sie Ihren eigenen Kommentar, nachdem Sie sich hier unten für Kommentare neu registriert haben. Beachten Sie unbedingt die
>>> Regeln für Leserkommentare. Sie können hier oder auch im Forum (
www.forum.aktuell.ru) mitdiskutieren.
Stoll 29.07.2012 - 05:17
Da macht die Ukraine den Russen aber etwas vor, was bei Pussy Riot durchaus nachahmenswert wäre. Ob es nun unbedingt 15 Tage sein müssen, darüber kann man streiten. Doch wieder stellt sich heraus, dass Worte scharfe Waffen sein können. In den Augen und Ohren von Diktatoren waren Schriftsteller, Dichter und Künstler aller Art und Richtung, schon immer ganz gefährliche Menschen. Die haben es doch fertig gebracht, mit einem Vierzeiler für Demonstrationen Hunderttausender Menschen zu sorgen. Deshalb werden in jeder Diktatur zuerst die Künstler mundtot gemacht oder durch lukrative Staatsaufträge auf Linie gebracht.
Matthias 27.07.2012 - 10:35
Da hat sie ja noch Glück, in Russland würde sie zuerst einmal mindestens 6 Monate in U-Haft verbringen und danach zu 3 Jahren Gefängnis verurteilt werden...
Überblick aller Leserkommentare zu allen Artikeln >>>
