Mittwoch, 12.09.2007
Journalisten-Fenstersturz gilt offiziell als SelbstmordMoskau. Der rätselhafte Tod eines Militär-Fachjournalisten der Zeitung Kommersant ist von der ermittelnden Staatsanwaltschaft als Selbstmord qualifiziert worden. Iwan Safronow war am 2. März aus einem Fenster des Treppenhauses seines Wohnblocks gestürzt. Das Ermittlungsverfahren wurde jetzt eingestellt.
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Der seltsame Tod des Kommersant-Autors hatte vor dem Hintergrund des Politkowskaja-Mordes für einiges Aufsehen gesorgt. Freunde, die Familie und auch die Zeitung bekräftigten, dass Safronow keinen Grund gehabt hätte, unangekündigt aus dem Leben zu scheiden. Sowohl privat, gesundheitlich und beruflich sei sein Leben zu diesem Zeitpunkt geordnet und ohne ernsthafte Krisen gewesen.
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Der Journalist war zum Zeitpunkt seines Todes nüchtern. Den Spuren zufolge war er aus einem Fenster zwischen dem vierten und dem fünften Stock gestürzt. Augenzeugen des Fenstersturzes gab es nicht.
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Die Zeitung Kommersant wirft der Staatsanwaltschaft jetzt vor, mögliche Hintergründe einer Ermordung des Journalisten gar nicht erst ernsthaft geprüft zu haben. So weit ich weiß, hat der Ermittler nicht einen einzigen Beamten oder Industriellen befragt, mit denen Iwan Sawronow Kontakt hatte, so Vize-Chefredakteur Ilja Bulawinow.
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Offenbar hat es die Staatsanwaltschaft einfach nicht interessiert, womit er sich in letzter Zeit beschäftigte, welche Themen er ausarbeitete und wem er welche Fragen gestellt hatte, so Bulawinow.
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Die Behörde schreibt in ihrer Einstellungs-Verfügung, Safronow habe als Journalist relativ brennende, wenn gleich doch auch verbreitete und in anderen Medien behandelte Themen bearbeitet. Deshalb könne er mit seinen Artikeln kaum jemandes Interessen ernsthaft durchkreuzt haben.
(ld/rufo/St.Petersburg)
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