Mittwoch, 11.01.2012
Russland: Inflationsziel erreicht - nur sechs ProzentMoskau. Die Inflationsrate in Russland lag im vergangenen Jahr bei 6,1 Prozent. Diese offizielle Berechnung der Statistikbehörde wird die Staatsmacht besonders gerne hören: Erstmals in der nachsowjetischen Zeit lag die Teuerung sogar etwas unter dem prognostizierten Wert.
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2010 hatte Russland noch eine Inflation von 8,8 Prozent zu verzeichnen gehabt. In den Jahren zuvor lag die Teuerung meist im Bereichen von zehn Prozent, in den Krisenjahren bis 1993 und dann wieder 1998 noch deutlich darüber.
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Präsident Dmitri Medwedew hatte kurz vor Jahresende "dem Land und seinen Bürgern bereits dazu gratuliert, dass die Inflationsrate so tief gesunken sei: Sechs Prozent, diese Ziffer erschien uns vor einigen Jahren noch aus dem Reich der Phantasie, sagte er.
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Wie die Zeitung Kommersant heute schreibt, seien es aber weniger wirtschaftspolitische Maßnahmen der Staatsführung gewesen, die in diesem Jahr der Teuerung einen deutlichen Dämpfer verpasst hätten: Vielmehr sei dafür die vor allem im Vergleich zum Dürrejahr 2010 sehr gute Ernte sowie der Abfluss von privatem Kapital aus dem russischen Finanzmarkt verantwortlich.
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Die Getreideernte in Russland betrug in diesem Jahr 99 Mio. Tonnen (gegenüber 55 Mio. Tonnen im vorjahr), andere Agrarprodukte wurden zwischen 21 und 105 Prozent mehr eingebracht als 2010.
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Premier Wladimir Putin hatte als mittel- bis langfristiges Inflationsziel im November einen Wert von 3 bis 3,5 Prozent avisiert. Für 2012 liegt die amtliche Prognose allerdings im Bereich von 5 bis 6 Prozent.
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Manche Experten bezweifeln aber, dass Russland in diesem Jahr den jetzt erreichten Wert halten kann und gehen von einer Teuerung im Bereich von 7 bis 7,5 Prozent aus.
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