Freitag, 22.07.2011
Spionagevorwürfe: Georgien lässt Fotoreporter freiTiflis. Drei Fotoreporter, die in Georgien wegen angeblicher Spionage für Russland seit zwei Wochen in Untersuchungshaft saßen, kommen nach einem umstrittenen Geständnis mit einer Bewährungsstrafe wieder auf freien Fuß.
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Auch der Hauptangeklagte Surab Kurtsikidse von der European Pressphoto Agency (epa) mit Sitz in Frankfurt/Main sollte nach einer Absprache mit der Staatsanwaltschaft noch am Freitag das Gefängnis verlassen.
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Das sagte Rechtsanwalt Schalwa Schawgulidse der Nachrichtenagentur dpa. Es stehe allerdings die Frage im Raum, ob die Geständnisse aus freien Stücken oder auf Druck der Behörden zustande kamen.
Laut georgischer Staatsanwaltschaft haben alle drei Fotografen angeblich angesichts einer erdrückenden Beweislast ein Geständnis abgelegt. Im Gegenzug kämen sie mit Bewährungsstrafen davon.
Zuvor hatten andere Verteidiger sowie Menschenrechtler mitgeteilt, dass die Geständnisse unter psychischem Druck erfolgten. Kurtsikidse soll auch misshandelt worden sein, wie seine Anwältin Nino Andriaschwili sagte.
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Der von der epa beauftragte Anwalt Schawgulidse betonte, dass er keinen Zugang zu dem Fotografen erhalten habe. «Dieses ganze Verfahren stinkt vom Anfang bis zum Ende. Wenn jemand tatsächlich spioniert hat, kommt er nicht mit zwei Jahren Haft auf Bewährung davon.
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Diese einmalig milde Strafe zeigt nur, dass es überhaupt kein Verbrechen gegeben hat», sagte Schawgulidse. Nach seinen Angaben besiegelten staatstreue Anwälte den Deal. Die Fotografen waren wegen Spionage für den russischen Militärgeheimdienst GRU verhaftet worden.
(dpa)
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jich 22.07.2011 - 20:03
Ein interessanter Artikel zum Thema mit Fotos, die einer der verhafteten Fotografen gemacht hat:
http://www.unian.net/rus/news/news-445786.html
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