Freitag, 15.07.2011
Russlands Feinde heißen USA, China und GeorgienMoskau. Rund die Hälfte der Russen fühlt sich bedroht. Das geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitus FOM hervor. Zwei Großmächte und einen kleinen kaukasischen Nachbarn haben die Russen zu ihren gefährlichsten Feinden gekürt.
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47 Prozent der Befragten erklärten, dass Russland derzeit reale Gefahr von außen drohe. Die Anzahl derjenigen, die sich in Sicherheit wiegen, ist deutlich geringer (31 Prozent). 22 Prozent der Befragten wussten keine eindeutige Antwort auf die Frage.
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Dass die USA die Liste der Feinde Russlands anführen, ist keine Überraschung. Die Abneigung gegen Amerika ist auch nach dem offiziellen Ende des Kalten Kriegs in Moskau groß.
26 Prozent der Befragten sehen die USA daher als Hauptfeind. Genau halb so viel (13 Prozent) hingegen verorten den Feind im Osten: China, die aufsteigende Wirtschaftsmacht, wird von vielen Russen als immer stärkere Bedrohung empfunden.
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Auch der Fünftagekrieg im August 2008 gegen Georgien ist nicht vergessen: Fünf Prozent der Befragten erklärten, in Tiflis sitze der gefährlichste Feind Russlands.
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Als das FOM im Jahr 2000 eine ähnliche Umfrage durchführte, lag Afghanistan auf Platz zwei hinter den USA, erst dann kam China. Georgien galt den Russen damals noch nicht als gefährlich.
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Das trifft auch auf Weißrussland und die Ukraine zu. Immerhin zwei Prozent der Befragten erklärten das Regime in Minsk zu einer Gefahr für die Sicherheit Russlands. Dabei galt Weißrussland lange als engster Verbündeter Russlands innerhalb der GUS.
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Probleme haben die Russen auch mit ihren japanischen Nachbarn. Der Dauerstreit um die Kurilen und der GAU am Atomkraftwerk Fukushima beunruhigen rund drei Prozent der Befragten.
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jich 15.07.2011 - 18:58
Die Abneigung gegen Amerika ist auch nach dem offiziellen Ende des Kalten Kriegs in Moskau groß.
Naja in den 90ern war die Abneigung den USA gegenüber gar nicht mal so groß.
Die Stimmung hat sich seit 2002 verschlechtert. Durch ´anti-terroristische´ Aktivitäten, unkontrollierten Drogenfluss von Afghanistan nach Russland, NATO-Ost-Erweiterung, Finanzierung der NGOs mit zweifelhaftem Ruf in Russland, sowie die scheinheiligen Belehrungen wenn es um Demokratievorstellungen geht.
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