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Die Fronten pro und contra Olympia in Sotschi sind verhärtet. (Foto: Ballin/.rufo) |
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Dienstag, 16.03.2010
Sotschi-2014: UN kritisiert Staat und UmweltschützerSotschi. In einem Bericht kritisiert das UNO-Umweltprogramm UNEP die Organisatoren der Olympiade von 2014 in Sotschi. Eine Rüge bekommen aber auch die Umweltschützer. Laut UNEP fehlt bei beiden vor allem Dialogbereitschaft.
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Der Bericht, der bereits bei Premierminister Wladimir Putin auf dem Schreibtisch liegen müsste, beruht auf einer Inspektionsreise von UNEP-Vertretern im Januar. Drei Tage taten sich die Umweltexperten in Sotschi und Umgebung um und kamen zum Schluss: Mit ein wenig gutem Willen könnten Staat und Umweltschützer nicht gegeneinander, sondern zusammen arbeiten.
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Entscheidungsschwach
Die Olympia-Bauer haben laut UNEP bei mehreren Objekten die Forderungen von Ökologen und den Gesamteffekt, den das Projekt auf das Ökosystem der Region Sotschi und ihre Bewohner hat, ignoriert. Dadurch sei das einzigartige Tierleben am Schwarzen Meer aus dem Gleichgewicht geraten.
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Außerdem wird den Organisatoren Entscheidungsschwäche bescheinigt. Politische Entscheidungen zur Linderung der negativen ökologischen Folgen seien verschleppt worden.
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Der Bericht enthält u. a. Kommentare vom WWF und Greenpeace, die auf die Vernichtung des Lebensraums von Tieren und Vögeln verweisen. Am meisten gefährdet ist demnach der Fluss Msymta, an dem die Autobahn und die Eisenbahnlinie zu den Olympiastätten verlaufen sollen.
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Leere Versprechen
Angekreidet wird dem russischen Staat auch, das Versprechen, den Nationalpark von Sotschi sozusagen als Ausgleich für die Eingriffe in die Natur zu erweitern, nicht einzuhalten. Damit könnten Zugvögel, die durch die Olympiabauten ihr Lebensgebiet verlieren, eine neue Heimat erhalten.
Das Internetportal GZT.ru schreibt dazu, das Versprechen könne gar nicht eingehalten werden, weil im 2009 angenommenen Generalentwicklungsplan für Sotschi der Nationalpark als Baugebiet vorgesehen ist.
Unfähig zum Dialog
Die Fronten zwischen dem russischen Staat und den Umweltschützern sind derweil äußerst verhärtet; jeder beharrt auf seiner Position und ist nicht gewillt, auf den anderen zuzugehen. So hatten der WWF und Greenpeace dem Olympia-Baukonzern Olympstroi im Februar die Zusammenarbeit gekündigt, weil der nicht auf ihre Forderungen eingehe.
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Dagegen forderte Vizepremier Dmitri Kosak von den Ökologen erst in der letzten Woche eine konstruktive Position; sie sollten aufhören zu versuchen, das olympische Projekt umzuwerfen. Seiner Meinung nach haben die Inspektoren von UNEP im Januar auch gar keine ökologischen Mängel feststellen können.
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Genau diese Unversöhnlichkeit der Positionen ist für UNEP dann eigentlich auch das größte Problem. Es gibt einen gewissen Unwillen der verschiedenen interessierten Seiten, miteinander zusammenzuarbeiten, heißt dann schön bürokratisch ausgedrückt, was einfacher formuliert auch als Unfähigkeit zum Dialog bezeichnet werden kann.
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