Mittwoch, 19.09.2012
Tausende in Georgien nach Foltervideo auf der StraßeTiflis. Georgien reagiert empört auf die Folter von Häftlingen in einem Gefängnis. Tausende Menschen gingen in mehreren Großstädten auf die Straße, nachdem ein Foltervideo publik wurde. Präsident Saakaschwili musste sich rechtfertigen.
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Der Film wurde auf den oppositionellen Fernsehsendern TV-9 und Maestro gezeigt und sorgte für heftige Resonz: In Tiflis, Batumi, Poti und Gori demonstrierten aufgebrachte Menschen. Das Video zeigt, wie Häftlinge im Gefängnis von Gldani mit Schlagstöcken vergewaltigt und verprügelt werden.
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Die Aufnahmen stammen von Wladimir Bedukadse, einem ehemaligen Aufseher aus dem Gefängnis, der polizeilich gesucht wird (über die Gründe der Fahndung ist nichts bekannt). Im Interview mit TV-9 erklärte Bedukadse, dass die Folterungen an den Häftlingen auf direkten Befehl des Innenministers von Georgien Batscho Achalai durchgeführt worden seien.
Folter werde auch in anderen Gefängnissen praktiziert. Chatuna Kalmachelidse, die Ministerin für das Gefängniswesen in der Kaukasus-Republik, sei darüber informiert, fügte er hinzu.
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Kalmachelidse dementierte dies. Sie erklärte später, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen würden. Ein Untergebener aus dem Ministerium soll bereits entlassen worden sein.
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Auch Präsident Michail Saakaschwili musste Stellung zu dem Skandal beziehen: Was in dem Gefängnis von Gldani passiert ist, ist ein empörender Akt, der sich gegen die Würde und Rechte des Menschen richtet. Alle, die das organisiert haben oder daran beteiligt waren, verdienen eine harte Bestrafung und die werden sie bekommen, sagte er.
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Paulsen-Consult 22.09.2012 - 10:48
Ein böser Lügner
Saakashwili wird von der Folter gewusst haben. Schwer vorzustellen, dass der Innenminister hier ganz allein agiert hat.
Der Verbündete USA befindet sich mit seiner eigenen, jüngeren Foltertradition inzwischen in der besten, denkbaren schlechten Gesellschaft. Saakashwili ist ein böser Lügner! Wir wissen dies seit dem Angriff auf Ossetien.
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