Donnerstag, 12.05.2011
Russland bröckelt, weil China Amur-Grenze befestigtChabarowsk. Russland wird Jahr für Jahr kleiner zumindest am Grenzfluss Amur nahe Chabarowsk. Dort schlugen die Behörden jetzt Alarm, weil wegen fehlender Uferbefestigungen eine Insel in den letzten zwei Jahren um 30 bis 35 Meter geschrumpft ist.
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Das Wasser habe sich bereits einen einst entlang des Ufers (und damit der Staatsgrenze) verlaufenden Fahrweg geholt, teilte das Amt des Präsidentenbevollmächtigten für die Fernost-Region mit. Ein Überwachungsposten und eine 200 Meter vom Ufer entfernt stehenden Kapelle seien gefährdet.
Bei der schrumpfenden Insel handelt es sich um die Insel Bolschoi Ussurijski im Mündungsdelta des Ussuri in den Amur. Das unbewohnte, aber mit Datschen bebaute Eiland vor Chabarowsk war vor drei Jahren aufgrund eines in Russland viel kritisierten Grenzvertrags mit China zur Hälfte an das Reich der Mitte abgetreten worden. Moskau schaffte damit einen seit Jahrzehnten schwelenden Territorialstreit mit Peking aus der Welt.
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Für das Bröckeln der Insel gibt es zwei Gründe: Zum einen haben die Chinesen begonnen, das Ufer ihrer Inselhälfte mit Betonplatten zu befestigen. Außerdem errichteten sie eine Brücke über den Amur-Arm auf die Insel, einen Bootsanleger und errichten jetzt touristische Infrastruktur auf dem neuen Staatsgebiet.
Diese Maßnahmen führten zu einer Verengung des Flussarms und damit zu stärkerer Strömung, die nun das nach wie vor unbefestigte russische Ufer erodiert.
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Der zweite Grund ist nach Angaben des Amtes die Untätigkeit der Chabarowsker Gebietsbehörden, die bereits finanzierte Arbeiten zur Befestigung ihres Uferabschnittes gar nicht erst begonnen hätten.
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Laut Vize-Generalgouverneur Wladimir Pysin seien bereits 150 Mio. Rubel (ca. 3,8 Mio. Euro). Zu 85 Prozent aus dem staatlichen Budget, für die notwendigen Arbeiten zur Verfügung gestellt worden.
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Ein erster Plan der lokalen Behörden für die Grenzbefestigungen sei nicht genehmigt worden, seither sei einfach gar nichts mehr geschehen.
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