Freitag, 28.01.2011
Domodedowo: Selbstmord-Attentäter agierte alleinMoskau. Der Selbstmord-Attentäter auf dem Moskauer Flughafen Domodedowo war nicht in Begleitung von Komplizen. Nach Angaben aus Ermittlerkreisen hielt er sich vor der Explosion 15 Minuten in der Ankunftshalle auf, wobei er mit niemanden sprach.
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Nach den Anschlag war zunächst die Rede davon gewesen, dass eine Frau den Täter begleitet haben könnte und dass der Mann, von dem nur ein abgerissener Kopf übrig blieb, eher der Instruktor einer bombentragenden Schwarzen Witwe gewesen sein könnte.
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Inzwischen sind die Ermittler nach einem Bericht von Interfax davon überzeugt, dass der etwa 30 bis 35 Jahre alte, bisher nicht identifizierte Mann mit südländischem Aussehen allein handelte. Wie aufgezeichnete Bilder von Überwachungskameras zeigen, hätte er sich vor dem Anschlag 15 Minuten äußerlich ruhig erscheinend wartend im Terminal aufgehalten. Während dieser Zeit hätte er mit niemanden gesprochen und auch nicht telefoniert.
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Die Explosion erfolgte offenbar zu einem vorher genau abgesprochenen Zeitpunkt. Der Täter habe auch vorher die Möglichkeit gehabt, sich von vielen Menschen umgeben in die Luft zu sprengen, doch tat er das nicht.
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Die Terrorfahnder bemühen sich jetzt, aus den Überbleibseln der Selbstmord-Bombe auf die Urheber in der Terror-Szene zu schließen. Da es schon viele derartige Anschläge gab, verfügen die Fahnder über eine große Datenbasis, die es ihnen erlaubt, aus der Konstruktion und Zusammensetzung der Bombe Rückschlüsse auf deren Herkunft zu ziehen.
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Bei dem Anschlag am 24. Januar waren im Ankunftsberich des Flughafens Domodedowo 35 Menschen getötet und weit über 100 verletzt worden, darunter auch zahlreiche Ausländer. Heute finden in Moskau die ersten Begräbnisse von Terroropfern statt.
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