Freitag, 09.12.2011
Oppositionsdemo am Samstag verlegt - und vergrößertMoskau. Die Moskauer Stadtverwaltung hat die für Samstag angekündigte Kundgebung Für ehrliche Wahlen an einen anderen Platz verlegt. Dafür umfasst die Genehmigung statt 300 nun 30.000 Teilnehmer.
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Das Meeting der außerparlamentarischen Oppositionsbewegung Solidarnost soll nun auf dem Bolotnaja-Platz stattfinden. Als Zeitrahmen wurde 14 bis 18 Uhr angegeben.
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Die Stadtverwaltung hatte auf die Verlegung gedrängt, weil ihrer Meinung nach der bisherige Ort am Platz der Revolution die erwartete Menschenmenge nicht aufnehmen kann.
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Solidarnost stimmte der Verlegung zu, weil wir es für unzulässig halten, zehntausende Menschen, von denen viele zum ersten Mal zu einer Kundgebung gehen, den Knüppeln der OMON-Truppe auszusetzen, so eine Solidarnost-Sprecherin.
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Die Verlegung hat laut Medienberichten aber auch einen weiteren Zweck: Sie hat Uneinigkeit in den Reihen der Oppositionsbewegung gesät. Jewgenija Tschirikowa von den Waldschützern aus Chimki und Eduard Limonow kritisierten die dem Ortswechsel zustimmenden Organisatoren als Verräter.
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Laut Oppositions-Aktivist Boris Nemzow hat die Moskauer Stadtverwaltung zugesagt, dass es für alle Demonstranten, die zum ursprünglichen Veranstaltungsplatz kommen, sichere Korridore zum neuen Standort geben soll. Inzwischen haben sich auf den entsprechenden Webseiten der Netzwerke Facebook und vkontakte über 50.000 Menschen als Teilnehmer der Kundgebung angemeldet.
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Auch in zahlreichen anderen Städten sollen am Samstag analoge Demonstrationen gegen Manipulationen bei den Wahlen am letzten Sonntag stattfinden. Die meisten Anmeldungen dazu gibt es in St. Petersburg (9.000), Tscheljabinsk (5.500), Ufa (4.500) und Nowosibirisk (4.000). Auch in 50 weiteren russischen Städten sowie im Ausland sind Protestveranstaltungen geplant.
Wie gazeta.ru berichtet, jagt in der Präsidentenadministration wegen der Protestwelle eine Beratung die andere. Es geht darum, wie man die Zahl der Demo-Teilnehmer verringern und die Wirkung der Veranstaltung abmildern kann. So werde erörtert, ob eine partielle Neuauszählung der abgegebenen Stimmen angesetzt werden soll.
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Auch zerbricht man sich den Kopf darüber, wie über die Demos in den kremltreuen Medien berichtet werden soll.
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Die Proteste und Massenfestnahmen am Montag und Dienstag waren von den zentralen Fernsehsendern schlichtweg verschwiegen worden.
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