Freitag, 17.12.2010
Am Samstag wird in Moskau mit neuem Aufruhr gerechnetMoskau. Rechtsgerichtete Fußball-Fans und Nationalisten rufen im Internet für Samstag Nachmittag zu einer Versammlung am Moskauer Fernsehzentrum Ostankino auf. Neue Zusammenstöße zwischen ihnen, kaukasischen Migranten und der Polizei sind deshalb wahrscheinlich.
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Einem Zeitungsbericht zufolge rufen unterdessen junge Kaukasier in Moskau ihre Landsleute auf, sich erneut am Kiewer Bahnhof zu versammeln, wo am Mittwoch Abend nur mit einem Miliz-Großeinsatz ein ernsthafter Zusammenstoß der beiden Gruppen vermieden werden konnte.
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Im Laufe dieses Abends wurden in Moskau 1346 Personen vorübergehend festgenommen. Einen solchen Massenarrest hatte es in Moskau seit dem Machtkampf von 1993 nicht mehr gegeben.
Während die Polizei damit durchaus bewies, an zuvor bekannten Versammlungsorten für Ruhe sorgen zu können, sorgen sich russische Medien um die Sicherheit im ganzen Rest der Stadt: Die wirklich blutigen Zwischenfälle ereigneten sich spontan an nicht vorhersehbaren Orten und wurden von eher kleinen Gruppen begangen.
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So sind drei Studenten aus Dagestan in Haft genommen worden, die am Mittwoch einen jungen Mann in der Metrostation Park Pobedy lebensgefährlich verletzten. Bei zwei der Täter handelt es sich um Mitglieder der russischen Jugend-Nationalmannschaft im Freistilringen.
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Die Nacht auf Freitag verlief in Moskau weitgehend ruhig. Für Aufregung sorgte nur die Information, dass in mehreren Stadtteilen Passanten aus einem Range Rover mit dagestanischen Kennzeichen beschossen worden seien.
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Die Miliz fahndete nach dem Fahrzeug erklärt aber inzwischen offiziell, dass es keine Belege gibt, dass dies wirklich passiert sei. Von den Schüssen habe eine betrunkene Gruppe berichtet, die keine weiteren konkreten Angaben machen konnte.
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