Montag, 26.03.2012
Deripaska will Rusal-Paket an NorNickel kaufenMoskau. Endet der konzerninterne Streit beim Aluminiumproduzenten RusAl? Hauptaktionär Oleg Deripaska will das Paket an NorNickel-Aktien, das RusAl besitzt herauskaufen. Das würde die Minderheitsaktionäre freuen, freilich ist der Preis umstritten.
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Oleg Deripaska ist einem Zeitungsbericht nach bereit, seinem RusAl-Konzern für das Paket der NorNickel-Aktien (insgesamt gut 25 Prozent der Aktien) neun Milliarden USD zu bezahlen.
Zum Vergleich: NorNickel selbst hatte vor einem Jahr für den Rückkauf von 20 Prozent seiner eigenen Aktien (aus dem RusAl-Paket) 12,8 Mrd. USD geboten. RusAl bzw der RusAl-Mehrheitsaktionär Deripaska hatte abgelehnt.
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Für RusAl wäre der Verkauf eine deutliche Erleichterung. Der Konzern kämpft mit einem Schuldenberg von über 11,4 Mrd. USD. Die Aktionäre haben deshalb seit vier Jahren keine Dividende mehr gesehen.
Der Preis, den Deripaska bietet, liegt auf Marktniveau. An der Londoner Stock Exchance, wo die Papiere von NorNickel gehandelt werden, hätte das Paket derzeit einen Wert von 8,7 Mrd. USD.
Die Minderheitsaktionäre Michail Prochorow und Viktor Wechselberg, der zuletzt wegen des Streits um NorNickel seinen Posten als Aufsichtsratschef hingeworfen hat, sind dennoch unzufrieden. Das Angebot von Norilsk Nickel selbst war schließlich deutlich höher. Auch hat RusAl selbst beim Kauf 14,5 Mrd. USD bezahlt und müsste damit einen Verlust von 37 Prozent quittieren.
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Ob Wechselberg und Prochorow mehr herausschlagen können, scheint allerdings fraglich. Es ist ohnehin derzeit für viele Marktbeobachter ein Rätsel, aus welchen Quellen Deripaska die neun Mrd. aufbringen will, um seinem Konzern die Bürde abzunehmen.
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Seine Holding En+ ist mit bereits einer Mrd. USD verschuldet. Weitere neun Mrd. aufzunehmen, dürfte demnach selbst dem kremlnahen Oligarchen Oleg Deripaska schwer fallen.
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