Dienstag, 11.01.2011
Moskauer Miliz rechnet mit neuem Rassisten-AufmarschMoskau. Die Moskauer Polizei zieht heute mit verstärkten Kräften im Stadtzentrum auf, da auf dem Manege-Platz eine neue Versammlung von Nationalisten erwartet wird. Ein entsprechender Aufruf kursiert im Internet.
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Eine Bewegung 11. Dezember hat alle Anhänger der Losung Russland den Russen! dazu aufgerufen, sich an jedem 11. Tag eines Monats um 19 Uhr auf dem Manege-Platz am Kreml zu versammeln.
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Dort war es am 11. Dezember zu nationalistischen und rassistischen Ausschreitungen gekommen, bei denen auch Nicht-Russen angegriffen wurden. Vorausgegangen war an dem Tag die Beerdigung eines Fans des Moskauer Fußballclubs Spartak, der bei einer Schlägerei mit Kaukasiern erschossen worden war.
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Die Teilnehmer der Volksversammlung wollen sich in der Metrostation Ochotny Rjad treffen und dann auf den Platz über dem unterirdischen Einkaufszentrum gehen, Losungen skandieren und patriotische Lieder singen. Die Miliz kündigte bereits an, dass der Manege-Platz abgesperrt werde.
Auch in St. Petersburg waren auf dem Sennaja-Platz am Nachmittag bereits OMON-Polizeieinheiten aufgefahren. Dort war es am 11. Dezember ebenfalls zu Ausschreitungen gekommen.
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In dem im Internet verbreiteten Manifest wird angekündigt, dass sich von Monat zu Monat mehr Menschen der Bewegung anschließen werden. Sobald es 500.000 sein werden, so heißt es, werde eine Volksregierung ausgerufen, der Kreml gestürmt, und die antirussischen Diktatoren hinausgeworfen.
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Der rassistisch-rechte Aufruhr hatte im Dezember in Moskau erhebliche Spannungen zwischen meist jungen ethnischen Russen und Kaukasiern sowie Zuwanderern aus anderen GUS-Republiken ausgelöst. Es kam zu Zusammenstößen und gewaltsamen Übergriffen.
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Intellektuelle hatten daraufhin ihrerseits zu einer friedlichen Demonstration unter dem Motto Moskau für alle aufgerufen. In Blogs von Nationalisten werden nun Listen von russophoben Prominenten aufgestellt, die sich für mehr Toleranz engagiert haben.
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