Montag, 13.12.2010
Japans Ärger: Vizepremier Schuwalow besucht KurilenJuschno-Kurilsk. Nach Präsident Medwedew hat nun sehr zum Ärger der Japaner auch Vizepremier Schuwalow die Kurilen besucht. Japan beansprucht die Inseln für sich, schenkt ihnen demonstrative Aufmerksamkeit.
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Das diplomatische Spiel geht weiter mit dem Besuch des ersten Vizepremiers Igor Schuwalow auf einer der vier Inseln im Pazifik betont Russland nochmals seinen Anspruch auf dieses Territorium.
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Schuwalow erklärt seine Stippvisite ganz einfach: Dmitri Medwedew habe ihn damit beauftragt, auf Kunaschir nachzusehen, wie es um die Umsetzung des Förderprogramms für die Kurilen steht.
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Dementsprechend besuchte er den Flughafen, eine Mittelschule und das Gebietskrankenhaus. Es ist schon viel gemacht worden in drei Jahren, aber bis 2015 gibt es immer noch sehr viel zu tun, lautet sein lakonisches Fazit.
Die Reaktion aus Japan ließ nicht lange auf sich warten. Premierminister Naoto Kan gab gegenüber japanischen Journalisten am Montag sein äußerstes Bedauern kund. Er habe bereits die diplomatischen Kanäle aktiviert und dem russischen Botschafter in Tokio seine Meinung mitgeteilt.
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Nachdem Dmitri Medwedew am 1. November als erster russischer Staatschef die seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs territorial umstrittenen Inseln besucht hatte, war sogar der japanische Botschafter vorübergehend aus Moskau abgezogen worden.
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Der japanische Außenminister hat unlängst den Wunsch geäußert, die Inseln vom Ufer aus oder aus der Luft zu betrachten" und sich die Meinung der Menschen einzuholen. Aus dem russischen Außenministerium verlautet, man habe nichts dagegen, wenn japanische Politiker sich von ferne an der Schönheit unserer verblüffenden Landschaften erfreuen.
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Die Kurilen-Frage belastet seit Jahrzehnten die russisch-japanischen Beziehungen, und doch ist das Verhältnis, besonders auf wirtschaftlichem Gebiet, stabil und verlässlich.
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